Montag, 25. März 2019

NARZIß I.

wer bin ich
eine frage martert
jede windung des hirns

narziß sitzt tief gebückt
verloren
über der spiegelnden fläche des teiches

dunkel die ahnung
ihr sitz ist die tiefe

schönheit von außen betrachtet
nur blendet

verzückung lindert bekanntlich
jedweden schmerz

doch groß ist die sehnsucht zu fallen
hinab in die tiefen zu tauchen

die gier nach erkenntnis
mag sie nicht stillen
zumal
was ich schon weiß
würd´ ich lieber nicht wissen
so bin ich
weil das

und
ist die betrachtung erst wirklich
vollzogen
geraten zunächst
scheinbar gleiche gewichte
mächtig ins wanken

ein ertrunkener freund
wüßt´ mehr zu berichten

welcher quelle entspringen
die wogen der zeit

© ts 1998