Montag, 4. März 2019

Narziß VIII.

Warum nur halte ich mich
von den Tiefen Deiner Quelle
fern?

Ja, schau´ ich denn lieber
mit offenen Augen
ein verschwommenes Antlitz,
als mit geschlossenen Lidern
– trunken vor Abgrund –
ins Sehen zu fallen?

Dies ist meine Welt.
Ist es noch zu nennen
selbstverliebt,
wie ich mich halte
krampfhaft fest
an meinen

Projektionen?

Und ein Quellgeist
mir flüstert:
Komm´ d(D)ichter,
fortweg vom Rande,
Du Narr!


© ts 2003