(3. Fassung)
I.
Auf der Terrasse 
hochgewölbtem Bogen 
war eine Zeit 
mein Kommen 
und mein Flehen.
Chiffren, 
tief in diesen Traum 
gewoben -
wer sehen kann, 
der bleibt,
um sie zu lesen,
an jeder Straßenecke, 
mit kindlich großen 
Wunderaugen 
stehen.
II.
Alt Heidelberg, Du feine,
in Deines Märchens Bann 
gezogen 
gibt's für den Wanderer
nicht mehr ein 
Weiterziehen.
Mit Zauberhand 
Du sanft gebietest,
innezuhalten,
einzukehren
und zu lauschen 
Gottes hebend' Liede
fort und für.
III.
Als schlafend' Menschenkind
kam auch ich dereinst
gewandelt 
zu Dir.
Und nie 
hat Dein Blick
mich noch 
getrogen.
Und so sitz' ich heut' 
wie alle Zeit,
von Deinem Geist geküßt,
der Heimat nahe -
das Herz verloren zwar
und doch gestillt,
ganz tief gestillt, 
von Deiner mütterlichen 
Brust.
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